Sarah Hertle
Mein Mann und ich wohnen in Ried und haben zwei Jungs im Alter von 10 und 13 Jahren. Ich habe in Augsburg Grundschullehramt studiert und war 12 Jahre lang in diesem Beruf tätig. In dem letzten Jahr meines Lehrerinnendaseins hat sich der Gedanke, in unmittelbarer Nähe einen Unverpacktladen zu gründen, zu einem Herzenswunsch entwickelt, dem ich mit der Unterstützung meiner Familie gefolgt bin.
Was war der Ursprung des Gedankens?
Im Januar 2019 wurde in unserem Landkreis Aichach-Friedberg die Gelbe Tonne eingeführt. Damals schockte mich der Umstand, dass binnen vier Wochen dieser riesige Behälter komplett gefüllt war. Meine vorherigen Gänge zum Wertstoffhof hatten verschleiert, wie viel Müll wir als Familie „produzieren“. Damals habe ich begonnen, unser Einkaufsverhalten rapide zu ändern. Besuche von Vorträgen und Bücher zum Thema „Plastikfreier leben“ waren mir dabei eine große Hilfe – wie auch der Umstand, dass ich im Augsburger Unverpacktladen, den ich im fünfwöchigen Rhythmus besuchte, alles Nötige für uns einkaufen konnte. Meine Familie ließ sich auf eine plastikreduzierte Reise mitnehmen – auch wenn sie in den Augen der Kinder mitunter Verzicht bedeutet. Aber ich bin von dem Leitgedanken „Weniger ist Mehr“ überzeugt und hoffe, meine Mitmenschen mit meiner Begeisterung dafür anstecken zu können.